Umweltprojekte

Wie man einen Eventstand aus alten Scheunenbrettern und Fahrradreifen baut

August 2019
Stand von Google bei der European Geosciences Union (EGU), 2019 in Wien, gestaltet von Dusty Reid, Marketing Event Manager für Google Earth

Wenn Sie von Google ausgerichtete Veranstaltungen wie den Geo for Good Summit oder die Google-Stände bei Konferenzen wie der European Geosciences Union (EGU) oder dem Greentech Festival besuchen, sehen Sie Materialien, die Sie dort vermutlich nicht erwartet hätten, z. B. Holz von einer Scheune aus Kentucky, Gummi von weggeworfenen Fahrradreifen aus Amsterdam und Metall von alten Militärlagerschuppen.

"Wir wollen keine Stände bauen, die nach ein paar Tagen auf dem Müll landen, also haben wir uns überlegt, wie wir Materialien auf neue und interessante Weise wiederverwerten können. Die Stände sollen abfallfrei sein, ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgrundsatzes, den wir in Google-Büros weltweit verfolgen", erklärt Dusty Reid, Marketing Event Program Manager für Google Earth. Dusty hat sich dafür Unterstützung bei Brandfuel geholt, einer kreativen Eventagentur aus London.

Denken Sie an die unzähligen Veranstaltungen auf der ganzen Welt und die Tonnen von Schildern, Ständen, Bodenbelägen, Infoblättern und Dekomaterialien. Vieles davon wird am Ende weggeworfen. Ganz zu schweigen von dem Müll, den Sie nicht sehen, etwa die riesigen, eigens angefertigten Holzkisten und die Unmengen von Plastikverpackungen, die für den Transport der Materialien verwendet werden und anschließend auf dem Müll landen.

All das können wir ändern. Das Team von Google Earth Outreach hat beschlossen, unsere Veranstaltungen nachhaltig und abfallfrei zu gestalten. Dabei arbeiten sie mit Google-Eventteams zusammen, um Best Practices weiterzugeben. So können wir diese Initiative auch auf größere Veranstaltungen ausweiten. Wir probieren alles aus: von recycelter und recycelbarer Pappe über eigens gefertigte Transportkisten bis hin zu Umzugsdecken anstelle von Plastikverpackungen. Außerdem achten wir beim Design unserer Eventstände darauf, dass man sie zerlegen kann, sodass sie sich besser transportieren und wiederverwenden lassen. Wir möchten auch andere Teams dazu bringen, ihre Stände oder Materialien möglichst oft zu verwenden und vom gängigen Prinzip der einmaligen Nutzung abzurücken.

Stand von Google beim Greentech Festival, Mai 2019 in Berlin, gestaltet von Dusty Reid, Marketing Event Manager für Google Earth. Das Holz stammt von Versandpaletten, die gereinigt und abgeschliffen wurden, und von Abbruchhäusern.
Stand von Google beim Greentech Festival, Mai 2019 in Berlin. Das Holz stammt von Versandpaletten, die gereinigt und abgeschliffen wurden, und von Abbruchhäusern.

Der Stand, den Brandfuel kürzlich für die Veranstaltungen von Google in Europa gestaltet hat, ist ein gutes Beispiel für solch eine nachhaltige Konstruktion – wir haben ihn bereits auf drei verschiedenen Konferenzen verwendet. Das Holz stammt von Versandpaletten, die gereinigt und abgeschliffen wurden, und die Blumentöpfe für die Pflanzen bestehen aus ausrangierten Fahrradreifen. Der Boden des Stands ist aus alten Gummireifen gemacht und die Kisten, mit denen wir die Wände dekoriert haben, haben wir von Obst- und Gemüsehändlern bekommen oder aus Holz von Abbruchhäusern gefertigt.

Wie sich digitale Bildschirme aus Altholz und Altreifen herstellen lassen, haben wir zwar noch nicht herausgefunden, doch auch sie spielen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Stands eine wichtige Rolle: Auf ihnen zeigen wir nämlich Präsentationen, damit wir keine Produktflyer ausdrucken oder Schilder machen müssen, die dann weggeworfen werden.

Auch wenn die Stände aus recycelten Materialien bestehen, ist das Design durchdacht und optisch ansprechend. Den Besuchern gefallen sie – sie finden sie einladend und kreativ. Laut Brandfuel sind diese Konstruktionen modular: "Aus denselben Materialien lassen sich ganz unterschiedliche Stände zusammenbauen."

Eine Besucherin des Greentech Festivals, die Google Daydream View ausprobiert

Brandfuel hat sich voller Begeisterung auf die Herausforderung eingelassen, nachhaltige Materialien zu verwenden. In Brainstormings hat man viele Ideen entwickelt, mit denen man Abfall weitestgehend vermeiden kann. "Hier geht es nicht darum, bei einer einzigen Veranstaltung etwas zu verändern, sondern um langfristiges Umdenken. Außerdem benötigt man einen Initiator wie Google, der den Rest der Branche motivieren kann, mitzumachen", meint Anna Murdoch von Brandfuel. Das Unternehmen arbeitet bereits intensiv daran, die Nachhaltigkeit bei sämtlichen Veranstaltungen und Gelegenheiten für alle Kunden zu verbessern.

Uns ist klar, dass sich Nachhaltigkeit nicht von heute auf morgen erreichen lässt. Aber mit kleinen Schritten, die gar nicht teuer sein müssen, können wir dazu beitragen, Abfall im Rahmen von Veranstaltungen zu reduzieren oder gleich ganz zu vermeiden. Wie Dusty Reid sagt: "Wenn es unser Ziel ist, dass unsere Rechenzentren nachhaltig sind, sollten wir versuchen, das auch bei unseren Veranstaltungen zu erreichen".