Projekte für eine verantwortungsbewusste Lieferkette
Bei der Verpackung umdenken und Müll bereits in der Lieferkette reduzieren
Schrumpffolie aus Kunststoff. Kartons innerhalb von Kartons. Mehrere Lagen von Trennelementen. Verpackungsmüll ist allgegenwärtig. Google ist es ein Anliegen, dieses Problem in Angriff zu nehmen. Aber es gibt noch eine weitere, oft unsichtbare Umweltbelastung, die entsteht, bevor ein Produkt überhaupt an der Haustür ankommt.
Der Kunde sieht sie zwar nie, aber die Verpackungen in der Lieferkette, die für den Versand von Teilen und Komponenten von den Zulieferern zu den Produktherstellern verwendet werden, verursachen einen erheblichen ökologischen Fußabdruck.
„Nehmen wir zum Beispiel einen intelligenten Lautsprecher aus über 100 Einzelteilen“, sagt Rob Cook, bei Google verantwortlich für das Verpackungsdesign. „Viele dieser Teile werden an unterschiedlichen Orten von verschiedenen Unternehmen hergestellt und in einer jeweils eigenen Verpackung an den finalen Produktionsstandort geliefert. Wenn die einzelnen Verpackungen nicht wiederverwendet werden, kommt da einiges zusammen.“
Nachdem wir bei Auftragsfertigern von Google ein Übermaß an Verpackungen festgestellt hatten, sahen wir eine Möglichkeit, den Verpackungsmüll in der Lieferkette zu reduzieren. Im Jahr 2021 starteten wir ein Pilotprogramm mit unseren Zulieferern, um das Problem anzugehen.
„Wir arbeiten bereits daran, unsere Produkte zu 100 % ohne Kunststoff und zu 100 % recycelbar zu verpacken, und wollen die gleichen Anstrengungen unternehmen, um die Verpackung auch in der Lieferkette zu optimieren. Es geht darum, das Richtige zu tun“, so Cook. „Die Reduzierung des Verpackungsmülls in der Lieferkette ist der nächste logische Schritt unserer Nachhaltigkeitsstrategie.“
Förderung von Best Practices bei Verpackungen in der Lieferkette
Das Problem von übermäßigem Verpackungsmüll in der Lieferkette kann Google allerdings nicht alleine lösen.
„Es ist nicht damit getan, dass Google die eigenen Prozesse verändert“, sagt David Bourne, Nachhaltigkeitsstratege bei Google Consumer Hardware. „Wir wollen auch den Zulieferern in der Lieferkette helfen, nachhaltiger zu werden.“
In diesem Sinne haben wir Leitlinien und Best Practices für Zulieferer und Auftragsfertiger entwickelt, um den Verpackungsmüll in der Lieferkette zu reduzieren. Bei diesen Leitlinien liegt der Schwerpunkt auf einfachen Veränderungen wie der Verwendung von weniger Material für den Versand von Komponenten und dem Ersatz von nicht wiederverwendbaren Kunststoffen durch haltbarere, nachhaltige Materialien, wo immer dies möglich ist.
Im Rahmen unseres Pilotprogramms haben wir die Verpackungen in der Lieferkette verschiedener Google-Produkte, die derzeit auf dem Markt und in der Entwicklung sind, überprüft und viele unmittelbar umsetzbare Möglichkeiten ermittelt. Trays als Verpackung und Trennelemente schützen Teile und Komponenten während des Versands und Transports. Dadurch fällt jedoch oft auch Plastikmüll an, der schwer zu recyceln ist. Zum Teil haben wir dieses Problem dadurch gelöst, dass wir die Hälfte dieser Materialien durch Trennelemente aus Wellpappe sowie durch Trays aus Papier oder Formfaser ersetzt haben. Damit wird die Menge an Schaumstofftrays reduziert, die in der Lieferkette zur Verpackung verwendet werden.
Herangehensweise an den Verpackungsmüll in der Lieferkette
Da wir wussten, dass wir die Unterstützung unserer Zulieferer brauchten, um die Verpackungen in der Lieferkette zu reduzieren, wandten wir uns an unsere Partner, damit sie das Material reduzieren, wiederverwenden und ersetzen, das für den Transport von Komponenten zu unseren Endmontage- und Fertigungsstandorten verwendet wird.
Wir teilten den Zulieferern unsere Erkenntnisse und vorgeschlagenen Richtlinien mit und holten sie so an Bord. Wir begannen damit, die Schaumstofftrays in den Kartons mit den Kabeln für Nest Cams durch Trennelemente aus Wellpappe zu ersetzen, einem der am besten recycelbaren Verpackungsmaterialien.
Durch die Verwendung dieser Trennelemente in den Kartons reduzierten wir Kunststoffabfälle und konnten auf zusätzliche Einzelverpackungen verzichten. So können wir auch mehr Teile in einer Verpackungseinheit versenden, d. h., wir benötigen weniger Kartons und verbessern unsere CO₂-Bilanz in der Fertigung.
Durch diese Umstellung bei unseren Kabelverpackungen im Jahr 2021 erhöhte sich die Versandmenge von 99 Kabeln pro Karton auf 180 – eine Steigerung um 82 %. Dadurch werden wir pro Jahr mehr als 1,3 Tonnen Wellpappkartons und über 200 Tonnen Schaumstofftrays einsparen – ein enormes Potenzial auch für künftige Produkte.
„Wir streben auch bei Kleinteilen eine Steigerung der Versandmengen an“, erläutert Cook. „Bei den Schrauben haben wir uns zum Beispiel mit unserem Zulieferern in Verbindung gesetzt und festgestellt, dass wir die Menge der Schrauben von 2.000 auf 5.000 Stück pro Beutel und die der Libellen von 500 auf 2.000 Stück pro Beutel erhöhen können. Das ist eine sehr einfache, kleine Veränderung, die jedoch einen großen Unterschied machen kann.“
Der Ersatz und die Reduzierung von Material sind allerdings nicht die einzigen Pfeile in unserem Köcher.
Die Wiederverwendung von Versandverpackungen ist eine weitere kleine Veränderung mit großer Wirkung. Während des Pilotprogramms haben wir 95 % der für den Versand der Komponenten verwendeten Kartons wiederverwendet, d. h. jeden Karton im Durchschnitt fünfmal. Wir mussten so weniger neues Material produzieren und sparten 220 Tonnen an Kohlendioxid ein.
Verstärkung des Fokus auf nachhaltigen Verpackungen in der Lieferkette
Die positiven Ergebnisse des Pilotprogramms haben den Grundstein für größere Investitionen in die Müllvermeidung gelegt. Wir wollen auch weitere Strategien erforschen und testen, die die Abfallmenge erheblich reduzieren könnten. Wo immer Kunststoff nicht ersetzt oder vermieden werden kann, verwenden wir Material mit einem möglichst hohen Anteil an recyceltem Altkunststoff.
Mit der tatkräftigen Unterstützung, den Beiträgen und dem Engagement unserer Zulieferer können wir nicht nur bei der Müllreduzierung, sondern auch im zukünftigen operativen Geschäft weitere Erfolge verzeichnen.
„Nachhaltigkeit ist ein gutes Geschäft“, sagt Bourne. „Letztendlich wollen wir, dass jedes von uns hergestellte Produkt die Menschen zum Umdenken bewegt und den Planeten besser hinterlässt, als wir ihn vorgefunden haben.“