Umweltprojekte
Das interaktive Tool zeigt, wie kleine Änderungen eine große Wirkung haben können
Auch kleine Alltagsentscheidungen – wie kürzer zu duschen oder Wäsche mit kaltem Wasser zu waschen – können große Auswirkungen auf unseren Planeten haben. Wenn jemand, der täglich duscht, statt 10 Minuten nur 5 Minuten unter der Dusche verbringt, kann er im Jahr 20.744 Liter Wasser sparen – genug, um 16 Whirlpools zu füllen. Eine Person, die 300 bis 390 Mal im Jahr ihre Wäsche wäscht und den Schalter von „heiß“ auf „kalt“ dreht, kann CO2-Emissionen einsparen, die etwa 15 Stunden Autofahren entsprechen.
Das sind nur ein paar der Tipps, die in Your Plan, Your Planet verfügbar sind – einem interaktiven Tool von Google, das auf einfache und wissenschaftlich fundierte Weise zeigt, welche Auswirkungen wir auf die Umwelt haben und wie wir diese reduzieren können. „Your Plan, Your Planet“ wurde in Zusammenarbeit mit der California Academy of Sciences und der Ellen MacArthur Foundation entwickelt und soll Menschen auf unterhaltsame Weise dazu motivieren, aktiv zu werden und mehr über das Thema Kreislaufwirtschaft zu erfahren.
Das Tool „Your Plan, Your Planet“, das seit September 2018 verfügbar ist, konzentriert sich auf vier Säulen: Lebensmittel, Wasser, Energie und seit Neuestem auch Alltagsgegenstände. Nahrungsmittel, da die Landwirtschaft für fast ein Viertel aller CO2-Emissionen verantwortlich ist.1 Wasser, da die Vereinten Nationen prognostizieren, dass bis 2025 zwei Drittel der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit leiden werden.2 Energie, da Elektrizität für 27 % der Treibhausgasemissionen der USA verantwortlich ist.3 Alltagsgegenstände, da wir eine Menge davon verbrauchen, nutzen und verschwenden. Beispielsweise wird jede Sekunde ein komplettes Müllfahrzeug voll Kleidung verbrannt bzw. deponiert. Über die Kategorie „Alltagsgegenstände“ sollen die Besucher der Website darüber aufgeklärt werden, wie wichtig es ist, Alltagsgegenstände so lange wie möglich zu verwenden.
Nutzer lernen in jeder Kategorie auf spielerische Weise Fakten und Tipps – am Ende können sie angeben, wie sie sich in Zukunft für die Umwelt einsetzen möchten. Beispielsweise erfahren Nutzer, wie sie Schwachstellen im Haus ganz einfach selbst beseitigen können, um bis zu 10 % bei ihrer Wasserrechnung zu sparen. Außerdem können sie Lebensmittel auf einer virtuellen Arbeitsplatte oder einem Kühl- oder Gefrierschrank platzieren, um herauszufinden, wie lange sie bei richtiger Aufbewahrung haltbar sind. Anschließend können Nutzer angeben, welche Gewohnheiten sie ändern werden, um sich zukünftig mehr für die Umwelt zu engagieren.
„Wir haben das Tool so gestaltet, dass es direkt motiviert und Spaß macht. Mit Funktionen wie dem Dashboard können Nutzer prüfen, wie viele Tipps sie bereits gesammelt und welche Umweltversprechen sie bereits abgegeben haben“, sagt Tiara Batle, Brand Marketing Manager for Sustainability bei Google. Im Oktober 2018 wurde „Your Plan, Your Planet“ mit dem Favorite Website Award des Monats ausgezeichnet.
Das Tool wird sogar mit Google Kalender synchronisiert, damit Nutzer Erinnerungen erstellen und ihre Umweltversprechen im Blick behalten können. Sie können sich beispielsweise daran erinnern lassen, die Reste ihres Abendessens zu essen bzw. einzufrieren, oder einen wassersparenden Duschkopf zu kaufen. Die Tipps lassen sich außerdem drucken, damit Nutzer sie am Kühlschrank oder an der Pinnwand befestigen können.
Kluges Denken zugänglicher machen
Die California Academy of Sciences hatte im Rahmen ihres Programms „Planet Vision“ bereits den Grundstein für ihre Arbeit an „Your Plan, Your Planet“ gelegt. „Lebensmittel, Wasser und Energie stellten sich dabei als die wichtigsten Einflussbereiche heraus“, sagt Batle. „Wir waren fasziniert davon, wie sie die gesammelten Informationen aufgegliedert, organisiert und in leicht verständliche Tipps verwandelt haben.“
Die Informationen zu vereinfachen war äußerst wichtig, sagt Elizabeth Bagley, Director of Sustainability der California Academy of Sciences. „Wir haben praxisnahe Aktivitäten entwickelt, um unsichtbare Konzepte – wie die CO2-Bilanz verschiedener Lebensmittel – greifbar und umsetzbar zu machen.
Die Zusammenarbeit mit Google hat uns geholfen, die Wirkung dieses Projekts auszuweiten. „Dank Google konnten wir diese Botschaften mit Menschen auf der ganzen Welt teilen“, sagt Bagley. „Wir haben die Aktivitäten so gestaltet, dass sie leicht verständlich sind, Spaß machen und Menschen dazu inspirieren, Teil einer globalen Bewegung zu werden, um nachhaltige Lösungen zu finden.“
Die Ellen MacArthur Foundation, ein Hauptbefürworter der Kreislaufwirtschaft, unterstützte uns bei der Gestaltung der Kategorie „Alltagsgegenstände“, die seit dem Tag der Erde 2019 verfügbar ist.
„Bei der Entwicklung von „Your Plan, Your Planet“ wurde uns klar, wie wirkungsvoll diese Partnerschaften sein können“, sagt Miles Johnson, Google Brand Strategist. „Die Zusammenarbeit mit der California Academy of Sciences und der Ellen MacArthur Foundation verlieh uns Glaubwürdigkeit und bot uns wissenschaftliche Sorgfalt sowie individuellen Rat zu den einzelnen Themen. Außerdem lernten wir, wie sich komplexe Sachverhalte auf unterhaltsame und interaktive Weise präsentieren lassen.“
Aus Sicht der Ellen MacArthur Foundation war die Zusammenarbeit mit Google eine großartige Gelegenheit, dem Konzept der Kreislaufwirtschaft zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. „Globale Unternehmen spielen eine wichtige Rolle beim Wechsel von einem linearen Wirtschaftsmodell hin zur Kreislaufwirtschaft – wir arbeiten schon seit Jahren mit Google zusammen, um diesen Wandel zu beschleunigen“, sagt Gail Willows, Engagement Lead der Ellen MacArthur Foundation. „Interaktive digitale Tools wie „Your Plan, Your Planet“ sorgen dafür, dass das Thema für Millionen von Menschen zugänglicher wird.“
Die Ellen MacArthur Foundation kam außerdem zum Schluss, dass Mode die einfachste Form von Alltagsgegenstand ist, bei der Verbraucher etwas für die Umwelt tun können. „Mode ist eine fantastische Gelegenheit, um den Menschen zu zeigen, wie sie sich an der Kreislaufwirtschaft beteiligen können“, sagt Dale Walker, Program Manager der Ellen MacArthur Foundation. „Sie erfahren mehr über die rasant wachsenden Geschäftsmodelle der Branche und finden heraus, welche Entscheidungen wir als Verbraucher tagtäglich treffen können.“
Die meisten von uns wissen, dass es umweltbewusster ist, alte Kleidung zu flicken oder zu spenden anstatt sie wegzuwerfen. Viele wissen jedoch nicht, dass die Bekleidungsindustrie mittlerweile doppelt so viel produziert wie vor 15 Jahren – ein Großteil der Produkte ist von schlechter Qualität, weshalb Verbraucher die Kleidung nur etwa halb so lange tragen können. Jedes Jahr produziert die Bekleidungsindustrie 100 Milliarden Kleidungsstücke. Das sind 14 Stück für jeden einzelnen Menschen auf der Erde.
„Your Plan, Your Planet“ ist eines der ersten Nachhaltigkeitstools von Google, die Verbrauchern dabei helfen sollen, sich für die Umwelt zu engagieren. „Bei unseren Recherchen haben wir festgestellt, dass viele umweltbewusste Verbraucher durch die Fülle an Informationen überfordert sind – sie wissen einfach nicht, wo sie anfangen sollen“, sagt Batle. „Wir hatten die einzigartige Gelegenheit, diese Informationen auf leicht verständliche Weise zu präsentieren. Deshalb haben wir uns auf die kleinen Dinge konzentriert, die Menschen im Alltag tun können, um etwas zu bewegen.“
Fakten, die zum Wandel führen
Einige der Tipps bei „Your Plan, Your Planet“ sind selbstverständlich, andere sind überraschend. Das Geschirr von Hand zu spülen mag umweltfreundlicher erscheinen, aber Geschirrspüler verbrauchen tatsächlich nur die Hälfte der Energie und ein Drittel der Wassermenge. Durch die richtige Aufbewahrung von Lebensmitteln müssen Verbraucher bis zu zwei Drittel weniger wegwerfen. Tomaten, die auf der Arbeitsplatte aufbewahrt werden und nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, bleiben dort länger frisch als im Kühlschrank, da sich die Kälte negativ auf Konsistenz und Geschmack auswirkt.
Manch andere Tipps offenbaren ernüchternde Fakten. Jedes Jahr entsorgt die Modeindustrie brauchbare Kleidung im Wert von rund 460 Milliarden US-Dollar. Um das Wegwerfen von Kleidung zu vermeiden, empfiehlt „Your Plan, Your Planet“, Risse zu flicken, Kleidung für Anlässe wie Hochzeiten oder Abschlussbälle auszuleihen anstatt zu kaufen, Kleidungsstücke, die nicht mehr passen, zu spenden oder lange nicht mehr getragene Kleidung in etwas Neues zu verwandeln.
Einige der Tipps sind so simpel, dass Sie sich fragen werden, warum Sie sie nicht bereits umsetzen. „Sie können beispielsweise einfach Ihren Fernseher ausstecken, wenn Sie ihn nicht verwenden“, sagt Batle. „Durch diesen einfachen Schritt vermeiden Sie CO2-Emissionen, die etwa einer zweistündigen Autofahrt entsprechen.“
Ende 2019 wurden durch „Your Plan, Your Planet“ mehr als 300.000 Umweltversprechen von Nutzern gesammelt. Die drei häufigsten Versprechen: kürzer duschen, den Geschirrspüler verwenden und Reste im Kühlschrank aufbewahren. Hunderttausende weitere Nutzer haben die Website besucht, aber kein Umweltversprechen abgegeben.
Um die Wirkung des Tools auszuweiten, haben wir uns mit der preisgekrönten Nonprofit-Organisation Science Buddies zusammengetan, um zwei Unterrichtspläne zu entwerfen, die auf „Your Plan, Your Planet“ basieren – einen für die fünfte Jahrgangsstufe und einen für die Jahrgangsstufen sechs bis acht.
„Wir sind begeistert, dass „Your Plan, Your Planet“ in Klassenzimmern auf der ganzen Welt verwendet wird“, sagt Jill Puente, Brand Marketing Manager und Sustainability Marketing Lead bei Google. „In Zukunft möchten wir uns mit „Your Plan, Your Planet“ weiterhin auf .den Bildungsbereich und Lehrkräfte konzentrieren.“
Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die einen großen Unterschied machen – und alles beginnt mit einer einzigen Handlung.
Das Hero-Image zeigt Besucher des Greentech Festivals 2018 in Berlin, die am Google-Stand das interaktive Tool „Your Plan, Your Planet“ ausprobieren.
1 “Sector Summary: Food, Agriculture, and Land Use,” Project Drawdown, https://www.drawdown.org/sectors/food-agriculture-land-use.
2 “International Decade for Action ‘Water for Life’ 2005–2015,” United Nations Department of Economic and Social Affairs, Zugriff: 2016, https://www.un.org/waterforlifedecade/scarcity.shtml.
3 “Sources of Greenhouse Gas Emissions,” United States Environmental Protection Agency, Zugriff: 19. August 2019, https://www.epa.gov/ghgemissions/sources-greenhouse-gas-emissions.