Projekte für eine verantwortungsbewusste Lieferkette
VR-Projekt zur Aufklärung über den Rohstoffabbau
Verbraucher auf der anderen Seite der Welt können sich den Dreck, die Hitze und die extremen Bedingungen kaum vorstellen, in denen die Minenarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) die wertvollen Mineralien abbauen, die in Produkten unseres alltäglichen Lebens wie Autos, medizinischen Geräten und Elektronik verbaut werden. Mit unserem neuen Virtual-Reality-Projekt (VR) möchten wir Zuschauern auf der ganzen Welt Einblicke geben und auf die Lieferketten für Mineralien aufmerksam machen.
2012 haben wir unser Programm zu Konfliktmineralien gestartet, um mehr Transparenz zum Abbau von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold zu schaffen (aufgrund der englischen Bezeichnungen „tin, tantalum, tungsten, gold“ auch 3TG genannt) und konfliktfreie Quellen für diese Rohstoffe zu finden. Wir haben von Anfang an mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der Elektronikbranche und anderen Sektoren zusammengearbeitet, um allen Interessenten den Bezug konfliktfreier Rohstoffe zu ermöglichen.
Gemeinsam mit dem Responsible Artisanal Gold Solutions Forum und StoryUp XR haben wir das Video Journey of Gold produziert, um zu erklären, wie wichtig ein verantwortungsvoller Rohstoffabbau ist und welche Vorteile er mit sich bringt. Das Video ist jetzt auf YouTube verfügbar.
Es wurde mit Jump-Kameras aufgenommen und gibt einen Einblick in das Leben und die Lebensbedingungen der Minenarbeiter in Nyamurhale. Das kleine, mit einfachen Mitteln betriebene Goldbergwerk dort ist eine von nur drei konfliktfreien Goldminen in der DR Kongo.
„VR ist so überzeugend, weil es den Zuschauer direkt ins Geschehen teleportiert“, erklärt Alyssa Newman, Produzentin von Journey of Gold und Program Manager of Conflict Minerals bei Google. „Kaum jemand hat die Möglichkeit, in die DR Kongo zu reisen, aber wir können unsere Zuschauer trotzdem dorthin bringen.“
Google ist Mitglied der Responsible Minerals Initiative und des Responsible Artisanal Gold Solutions Forum und kennt die Probleme rund um den Goldhandel. Wir versuchen, konfliktfreie Lösungen für die Beschaffung der 3TG-Rohstoffe mit verschiedenen Mitteln zu unterstützen. Wenn wir sicher sein möchten, dass das Gold in unseren Lieferketten aus konfliktfreien Quellen stammt, sollten wir auch unsere Zulieferer, die Gold in ihren Produkten verwenden, zum Beispiel in Elektronik, Schmuck und Automobiltechnik, auf die Umstände hinweisen. Wir arbeiten eng mit ihnen zusammen, um ein breites Bewusstsein zu schaffen und eine vereinte Front zu bilden.
Journey of Gold und ähnliche Projekte möchten zu Diskussionen über unsere gemeinsame Verantwortung anregen und so das Problembewusstsein bei Lieferanten und Verbrauchern stärken, damit Konfliktmineralien vollständig geächtet werden.
Paradigmenwechsel
Von den 3TG-Metallen ist der verantwortungsvolle Abbau von Gold im Kongo und in den Nachbarländern am schwierigsten, da illegaler Abbau und Schmuggel fast allgegenwärtig sind. Im Rahmen des Programms zu Konfliktmineralien arbeitet Google mit Regierungs-, Branchen- und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um eine Lösung zu finden, bei der die Konflikte nicht weiter angeheizt werden.
Bis 2012 war die Mine bei Nyamurhale von bewaffneten Truppen besetzt, die an einer verantwortungsvollen Lieferkette wenig Interesse hatten. Doch dank der Bemühungen des Pilotprojekts "Bwenge Buchiza" hat sich die Lage vor Ort verändert.
Das Pilotprogramm bei Nyamurhale wird von der U.S. Agency for International Development (USAID) finanziert und von Tetra Tech umgesetzt. Die Regierung der DR Kongo und die Bergbaukooperative konnten auf diese Weise Systeme für die Rückverfolgbarkeit und Sorgfaltspflicht einführen. Im Mai 2017 wurde Nyamurhale von einem gemeinsamen Qualifizierungsteam als legaler Förderer von Gold bestätigt.
Natürlich ist es schwierig, alle Minen zu einem verantwortungsvollen Abbau zu bewegen, denn die Widerstände sind beträchtlich. Aber Nyamurhale zeigt, dass es möglich ist, und mit "Journey of Gold" können wir auf die Chancen und den Erfolg aufmerksam machen.
Transparenz und Verantwortlichkeit
Wir wissen, dass sich ein verantwortungsvoller Abbau von Konfliktmineralien nur durchsetzen wird, wenn wir noch stärker darauf aufmerksam machen. Das wird sich nur mithilfe eines branchenübergreifenden Engagements und einer entsprechenden Zusammenarbeit erreichen lassen.
Doch wir haben bereits große Fortschritte gemacht. 2013 gab es 38 Goldhütten in der Google-Lieferkette, die von Dritten als erwartungskonform oder konfliktfrei eingestuft worden waren. 2017 waren es schon 102 und sechs weitere Goldhütten durchliefen gerade den Prozess, um als konfliktfrei bestätigt zu werden. Weitere Informationen finden Sie im Bericht zu Konfliktmineralien 2017 von Alphabet Inc.
Wir hoffen, dass unser VR-Projekt zur DR Kongo entscheidend dazu beitragen wird. Die Kampagne zum Start von "Journey of Gold" umfasst Videolinks zum Freigeben und Hashtags wie #knowyourgold für soziale Medien. Damit soll die Diskussion über den Rohstoffabbau gefördert werden und Unternehmen wie Google sollen sich zu ihrer Rolle in der langen Goldlieferkette bekennen.
"Wir erstellen die VR-Projekte nicht, weil uns jemand darum bittet", so Newman. "Der Auslöser sind Probleme, die unlösbar oder unüberwindbar erscheinen. Wir versuchen auf diese Weise, das Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, um neue Lösungswege zu finden – und zwar nicht nur in Bezug auf unsere Ressourcen, sondern auch in der Zusammenarbeit mit anderen, zum Beispiel unseren Zulieferern oder sogar Mitbewerbern."